Es ist Sonntag, der 25. November 2018. Ich bin schon Formel-1-Fan, solange ich denken kann und kann endlich meinen ersten Grand Prix in Abu Dhabi besuchen, das letzte Rennen der Saison. Ich bin sehr aufgeregt, nicht nur, weil es das erste Mal ist, dass ich ein Formel-1-Rennen live sehe, sondern auch, weil ich noch nie in Abu Dhabi und auf dem Yas Marina Circuit war. Hier ist es im November noch sehr heiß, zumindest im Vergleich zu meinem Heimatland Deutschland. 30 Grad Celsius sind hier für diese Jahreszeit völlig normal. Aufgrund der Hitze wird das Rennen erst um 17 Uhr Ortszeit beginnen.

 

Geschwindigkeits-Junkie

3 Stunden vor dem Start bin ich bereits vor Ort, um eine gute Sicht zu haben. Und es hat sich gelohnt. Ich bin überwältigt vom Rennen selbst und vom beleuchteten Veranstaltungsort in der Morgendämmerung. Wenn ich nicht schon vorher ein großer Fan gewesen wäre – spätestens nach diesem Rennen wäre ich es ganz sicher. Es ist eines dieser Ereignisse, bei denen das, was man im Fernsehen sieht, nichts ist im Vergleich zu den Emotionen und Erlebnissen direkt an der Strecke. Einer der imposantesten Eindrücke ist natürlich die Geschwindigkeit der Autos. Die Formel 1 ist eine der schnellsten Rennserien der Welt. In einer Kurve auf der Rennstrecke zu stehen und zu sehen, wie die Autos erst abbremsen und dann explosionsartig aus der Kurve schießen, raubt mir einfach den Atem. Außerdem vermitteln mir die ungefilterten Geräusche der Autos ein unverfälschtes Gefühl von Geschwindigkeit, wie es im Fernsehen kaum möglich ist. 

 

Was mich während des Rennens ebenfalls beeindruckt hat, sind die anderen Fans aus aller Welt und die sehr freundliche Atmosphäre unter ihnen. Jeder Fahrer hat seine eigene Fan-Ecke. Und obwohl jeder möchte, dass sein Lieblingsfahrer gewinnt, gibt es keinen Platz für Hass, sondern nur für Freude und Unterstützung. Nach dem Rennen habe ich die Gelegenheit, selbst über die Strecke zu gehen und die Kurven zu sehen, an denen noch Minuten zuvor die Rennwagen vorbeigerast sind. Das ist ein großartiges und unvergessliches Erlebnis. Ich werde in Zukunft auf jeden Fall weitere Grand Prixes besuchen.

 

Hätte, hätte, Motorkette

Dann schlägt die Pandemie zu. Ursprünglich wollte ich das Rennen am 15. März 2020 in Australien besuchen, die Veranstaltung wurde jedoch abgesagt. Im Zuge der Pandemie wurden dann auch die darauf folgenden Rennen verschoben oder für das Publikum vor Ort abgesagt. Das war vor 1,5 Jahren. Seitdem bin ich auf Online-Streaming umgestiegen, um meinen Lieblingssport zu verfolgen, denn wie gesagt, kann das Mainstream-Fernsehen der F1 einfach nicht gerecht werden. Online erhalte ich mehr Hintergrundinformationen über das Rennen, wie z. B. besondere Schwierigkeiten der Strecken oder einen Überblick über die Live-Zeiten der einzelnen Sektoren. 

 

Was ich beim Zuschauen wirklich vermisse, sind die Emotionen, die durch die Geschwindigkeit der an einem vorbei rauschenden Autos entstehen und das Gefühl, Teil eines großen Ereignisses zu sein. Bei den meisten Streamingdiensten gibt es keine Möglichkeit sich unter den Fans auszutauschen. Ich vermisse es mit anderen gemeinsam zu jubeln, unsere Freude zu teilen oder sich auch manchmal über frustrierende Momente des Rennens auszutauschen. Es gibt sehr wenig Raum für ein Gemeinschaftsgefühl, für den Kontakt zu anderen Fans und für die gemeinsame Unterstützung der Fahrer. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann nicht nur, dass ich wieder sicher an der Strecke zuschauen kann, sondern auch, dass die Streams “fan-freundlicher” werden. Man kann das Streamen des Rennens von zuhause aus nicht mit dem Erlebnis vor Ort vergleichen – zumindest dachte ich das am Anfang. 

Kickstart in die Zukunft 

Vor kurzem habe ich nun einen Stream entdeckt, der mich viel mehr begeistert als ich zu Beginn der Pandemie gedacht hätte, denn dort gibt es sehr coole Möglichkeiten als Fan integriert und unterhalten zu werden. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass das Streaming eines Sportereignisses so viele Emotionen in mir auslösen könnte und so viel Spaß mit sich bringt. 

 

Über den Chat ist es möglich, mit anderen Zuschauern zu kommunizieren und meine Gefühle zu teilen. Ich kann auch an Umfragen teilnehmen, sodass man zum Beispiel sehen kann, was die Mehrheit der Zuschauer über den letzten Teamwechsel denkt. Mittlerweile haben sich sogar freundschaftliche Beziehungen zwischen uns Fans entwickelt. 

 

Ready, steady, go

Sogar in Pausen oder bei Unterbrechungen wird man aktiv eingebunden. Bei einem kleinen Mini Game, das für die kurze Werbepause zur Verfügung stand, schlüpfte ich in die Rolle meines Lieblings-Fahrers und konnte eine Runde der Strecke selbst bewältigen. Was soll ich sagen – ich war sogar 3 Zehntelsekunden schneller als das führende Fahrzeug. 

 

Als kleines Ritual setze ich bei jedem Rennen, das ich mir anschaue, meine Formel-1-Mütze auf, die ich als Souvenir vor Ort in Abu Dhabi gekauft habe. Ein Platz in meinem Kleiderschrank war bereits für ein Souvenir aus Australien reserviert. Jetzt werde ich mir wohl ein F1-Poloshirt in dem an den Stream gekoppelten Merch-Shop bestellen. Im Seitenpanel des Streams ist der Merch-Shop sogar verknüpft, sodass ich, während ich das Rennen anschaue, auswählen kann, welchen Artikel ich im Anschluss oder in einer Werbepause kaufen möchte. Echt klasse! 

 

Obwohl das Besuchererlebnis vor Ort natürlich niemals komplett durch Online-Streaming ersetzt werden kann, kommt dieses Streaming-Tool den Fans auf jeden Fall stark entgegen und bezieht sie in das Rennen ein. Ich fände es klasse, wenn es noch mehr Streams wie diesen geben würde, da ja eine Rückkehr zum Zuschauen ohne Gesundheitsrisiko vor Ort leider noch nicht in Sicht ist.

Features in diesem Artikel:

Smartphone icon and a little message chat bubble

Zuschauerbindung

Personalisierte Interaktionsmöglichkeiten schaffen eine tiefere Verbindung zwischen all deinen Zuschauern, die ihre Lieblingsinhalte gemeinsam sehen wollen.

Über die Autorin:

Kristin Erhardt verfasste im Jahr 2021 Ihre Masterarbeit in Zusammenarbeit mit vAudience. Seit dieser Zeit ist sie Teil des Marketing-Teams und dort als Werkstudentin tätig.

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